Das Aus für das Häkchensetzen
Zu Beginn meiner Karriere arbeitete ich bei EY im Bereich Risikoberatung. Einer meiner größten Kunden war eine Krankenhauskette im Mittleren Westen der USA. Jedes Jahr arbeiteten wir einen jährlichen Prüfungsplan aus, der unserer Überzeugung nach echten Mehrwert bringen sowie darüber hinaus dem Management und Vorstand große Sicherheit bieten würde.
Wenn wir dann allerdings unseren Plan und die Risikobereiche dem Finanzvorstand vorlegten und berichteten, welche Krankenhäuser wir überprüfen würden, schenkte er uns nur wenig Aufmerksamkeit.
Wenn das Meeting zu Ende war, hielt er mich in der Tür zurück und witzelte: „Wissen Sie, wie wir wirklich sparen könnten? Wir könnten sparen, wenn wir für Ihr Prüfungsteam ein Wohnmobil anmieten könnten, mit dem Sie für die Prüfungen durchs Land fahren würden, statt zu fliegen und in teuren Hotels zu übernachten.“
Mir wurde klar, dass unsere Präsentation, trotz der Arbeit und Zeit, die wir investiert hatten, überhaupt nicht richtig angekommen war. Der Finanzvorstand war überhaupt nicht interessiert. Ihn interessierte vielmehr die Frage, wie man die Kosten dieser „Kostenstellenfunktion, die wir tolerieren müssen“, nämlich die Bereiche interne Revision und Compliance, möglichst gering halten kann.